Samstag, 6. März 2010

Vietnam...



Schon als ich gegen 7 auf meiner ungepolsterten Liege (endlich machte sich die Isomatte bazahlt) im Zug aufwachte konnte ich die unglaubliche Schönheit dieses Landes sehen. Die Sonne schickte grade ihre Strahlen über große einzelne Karstfelsen die in mitten von Reisfeldern und kleinen Lagunen standen. Natürlich versagt in so einem Moment die Kamera ihren Dienst. Das werden wohl für immer meine Bilder bleiben. In Hue fand ich schnell ein Hotel und machte mich auf die Stadt zu entdecken, mit dem Fahrrad für den extra Kick. Hue ist die alte Kaiser- und Hauptstadt, also stand fürs WE ein wenig Kultur aufm Program. Palastbesuch, Pagoden anschauen, Altstadt...zwischendurch chillte ich immerwieder am Parfümfluss (keine Ahnung warum der so heißt, hat gestunken wie jeder andere hier in Asien) und genoss den vietnamesischen Kaffee auf Eis.
Mein weg führte mich dann weiter nach Hoi An, einem kleinen Fischerdorf, dass das alte Vietnam sehr gut widerspiegelt. Da es zum Kulturerbe erklärt wurde ist der alte Ortskern zwar schön erhalten, doch um so touristischer geht's auch zu. Es ist auch der Ort der tausend Schneider, sodass man sich hier alles Erdenkliche machen lassen kann (und staendig dazu aufgefordert wird).
In der Nähe gabs auch noch ein paar Cham-Ruinen zu bestaunen und mit dem Roller machte ich ein Tagestripp zu den Marble Mountains. Alles wirklich sehr süß hier.
Insgesamt muss man sagen, dass die Vietnamesen das bisher "kälteste" Volk sind, dass ich in Asien kennengelernt habe. Besonders im Umgang miteinander ist man irgendwie schroffer. Vielleicht liegts an den 1000 Jahren Krieg, dass ihnen das Lächeln vergangen ist. Trotzdem hatte ich bisher auch immer sehr nette Begegnungen mit den Einheimischen.
Lauter ist es hier auch. Nicht nur das schon beschriebene ständige Hupen, auch die Musik muss immer und überall bis zum Anschlag aufgedreht sein und dementsprechend laut wird sich dann auch "unterhalten" (angeschrien).
Mal sehen wie stark mein Hörverlust ausfällt nach 2 Wochen. Wundert euch nicht wenn ihr demnächst etwas lauter mit mir reden müsst.
Ich moechte mich nochmal ausdruecklich bei Konne und Reha bedanken. Bei Reha fuer seine LMMD (last minute music donation) die mir bei meinen Fahrten ueberall hin die Naechte ertraeglich machte, und bei Konne fuer das Buch, das hier in Vietnam ein wirklich toller Begleiter ist. Unglaublich wie viel und wie wenig sich seit dem veraendert hat!
Liebe Gruesse
PS: Hier ist es auch sehr heiss und die Sonne scheint den ganzen Tag. Wie sah eigentlich nochmal Regen aus? Na, ich werd mich wohl bald wieder einnern!

Donnerstag, 4. März 2010

on the road again


Mein Visa für Vietnam bekam ich problemlos am selben Tag ausgestellt (gegen ne kleine Extragebühr und nem Ton den ich das letzte mal bei meiner Musterung hörte) um dann gesagt zu bekommen, daß es in dieser Woche keine Busse nach Hué gibt. Aber ich könne doch nach Hanoi fahren. Nach langem hin und her, Erklärungen das es mir zu weit nördlich ist und ich doch keine Zeit habe, 10 anrufen bei der Busgesellschaft, musste ich selber den Vorschlag machen doch einfach an nem anderen Ort entlang der Küste Richtung Hanoi auszusteigen. Ja, das ginge schon. Gesagt, getan.

Die Strecke wird von vietnamesischen Busgesellschaften bedient und das merkte man vom Busbahnhof an. Mit lauten Hupen in Sekundenabständen blässt sich ein Vietnamese den weg frei. ich bin ja schon viel mit Bussen in allerlei Ländern dieser Welt unterwegs gewesen, aber sowas hab ich noch nicht erlebt. Die mähen im Zweifel alles nieder. So sieht auch deren Unfall- und Verkehrstotenstatistik aus. Nach der ersten Stunde platzte dann ein Reifen direkt unter meinem Sitz. Ich dachte erst: jetzt hat's doch was lebendes erwischt, zum Glück irrte ich mich. Beim Reifenwechsel erwiess sich die 6 köpfige Crew als äußerst erfahren und 45 Minuten später ging's weiter.
An der Grenze gabs die üblichen Spielchen (1$ Stempelgebühr usw.), aber am Ende war ich dann doch in Vietnam. Mein erstes Ziel war Vinh, um von dort weiter nach Hué zu kommen. Die Stadt war groß nichtssagend und absolut untouristisch. Überall wurde man mit grossen Augen bestaunt und wenn man sich setzte lief man Gefahr von älteren Vietnamesen zu sebstgebrannten Reisschnaps in der prallen Sonne gezwungen zu werden. Sehr lustig, alles sehr freundliche und interessierte Menschen. Mein Zug ging erst um 3.30 Uhr und so  machte ich mehere solcher Erfahrungen. Irgendwann schlief ich dann in der Bahnstation ein...